2024 war das Fleißer-Gedenkjahr !
Tot und doch lebendig - Fleißer-Gedenkjahr zum 50. Todestag 2024
Zahlreiche Veranstaltungen finden im Marieluise Fleißer-Gedenkjahr 2024 statt.
Für jeden ist etwas geboten, egal ob man ins Theater geht,
sich durch das Fleißer-Haus führen lässt,
Informativ-Unterhaltsames in Vorträgen oder bei Lesungen mit Musik erfährt,
Fleißer-PreisträgerInnen persönlich oder literarisch begegnet,
Sonderausstellungen besucht oder
auf neue wissenschaftliche Erkenntnisse stößt.
Walter Benjamins Feststellung gilt:
“Diese Frau bereichert unsere Literatur...”
Neue Sonderausstellung 2024 - 2025
Das Marieluise-Fleißer-Haus präsentiert vom 29.09.2024 bis 29.06.2025 eine neue Sonderausstellung „Wenn die Kälte nicht weichen will ...“ mit Werken von Dagmar Hummel, eine Lüpertz-Schülerin, zu ausgewählten Fleißer-Erzählungen.
Bereits zum 100. Geburtstag Fleißers entstand die Installation „Nein, das ist meiner Mama im Himmel nicht recht“, eine freistehende Tür im Stahlrahmen.
Altes abgenutztes Material ist mit in Kreide geschriebenen Worten und teils sehr farbigen Aquarellen auf Zigarettenpapier zu neuem Leben erwacht. Zu verstehen ist die Tür als Symbol für Fortgang und Wiederkehr. Sie kann Gefangenschaft bedeuten, aber auch Vogelfreiheit. Eintreten, bleiben oder gehen erfordert eine Entscheidung. Marieluise Fleißer verlässt die Enge der Kleinstadt. Die Tür bleibt offen. Gescheitert kehrt sie zurück nach Ingolstadt, die Tür schließt sich. Fleißer bleibt Jahre lang Gefangene, bis es ihr gelingt, die Tür wieder mühevoll zu öffnen. Vielleicht klebt sie an eine Seite des Türblatts ihre immer wiederkehrenden Gedanken, Wünsche, Hoffnungen, Erinnerungen, „Zeitfetzen“.
In den darauf folgenden Jahren schuf Dagmar Hummel analog zu Fleißer-Texten Collagen auf Eisenblech. Einerseits schaffen kalte Farben Distanz, andererseits vermitteln sehr bunte Farben das Gefühl von Geborgenheit. Grundlagen für die Motive bildeten Worte aus den Fleißer-Erzählungen „Der Jongleur“, „Moritat vom Institutsfräulein“, „Ein Pfund Orangen“, „Die Ziege“, „Avantgarde“, „Des Staates gute Bürgerin“, „Eine ganz gewöhnliche Vorhölle“, „Das Pferd und die Jungfer und Bausteine Knabenliebe“.
Dagmar Hummel schildert selbst:
Marieluise Fleißer schreibt in einer Sprache, die klar und drastisch ausdrückt, was sie dachte und erlebte. Gefühle und Sehnsüchte wurden hier bildnerisch umgesetzt.
Bezeichnend und spannend sind die Titel dieser Arbeiten:
„Mit Auerhahn“ oder „Das Schwein“, „Die Schönheit“ oder „Das Vorbild“, „Das Zimmer“ oder „Raum“ und „Wenn die Kälte nicht weichen will“.