Vermittlung
Hauptsächliche Ziele sind die Erarbeitung von zeitgemäßen und zielgruppenspezifischen Konzepten zur historisch-politischen Bildungsarbeit. Beispiele sind Lern- und Selbstlernformate oder Führungen. Zentral ist dabei die Darstellung der individuellen Opferbiographien und ihrer gruppenspezifischen Betroffenheit sowie der Mechanismen von Ausgrenzung und Verfolgung. Zudem sollen über die Inhalte des Projekts Mechanismen gefunden werden, die sich tagesaktuellen Themen und Fragestellungen zuwenden.
Bisher lag der Fokus in den vergangene Vermittlungsprojekten auf der Zusammenarbeit mit verschiedenen Schulformen, auf Ausstellungen sowie Vorträgen zu den Inhalten des Projekts.
Zukünftig sollen diese Angebote durch weitere Formate ergänzt werden. Diese sind einem Online-Gedenkbuch, einer Medienstation für das Stadtmuseum, Ausstellungen, Veröffentlichungen und virtuelle Konzepte. Zudem soll eine Materialsammlung für Lehrkräfte und Interessierte entstehen, die für den Unterricht oder für die Erwachsenenbildung genutzt werden können.
Aktuelles Vermittlungsangebot
Sinti und Roma in Ingolstadt vor, während und nach der NS-Verfolgung
Neues Vermittlungsangebot des Projekts "Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt" gemeinsam mit Zeitzeugen und Angehörigen.
Bis Anfang des Jahres 2024 zeigte das Stadtmuseum Ingolstadt die Ausstellung „Unsere Menschen. Sinti und Roma in Ingolstadt vor, während und nach der NS-Verfolgung“. Dafür recherchierte Agnes Krumwiede im Rahmen des Projektes „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“ zu den Biografien von etwa 60 Sinti und Roma, die vor oder nach 1945 in Ingolstadt und der Region gelebt haben und Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung wurden. Ihre Forschungsergebnisse veröffentliche Agnes Krumwiede darüber hinaus in einem umfangreichen Ausstellungskatalog.
Wenn mit der Präsentation etwas gegen Antiziganismus und rassistisch begründete Vorurteile getan werden konnte, soll dieser Prozess nicht mit dem Ausstellungsende vorbei sein. Dies liegt besonders den Angehörigen und einem überlebenden Zeitzeugen am Herzen, der im Alter von fünf Jahren in das Konzentrationslager Auschwitz kam. In einem neuen, zweiteiligen Vermittlungsangebot des Projekts „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“ sollen die erforschten Biografien weiterhin bekannt gemacht werden.
Nachdem in der ersten, 45-minütigen Arbeitsphase Einzelschicksale in Kleingruppen erschlossen werden, erhalten die Schüler im zweiten Teil des Angebotes Besuch von einem Zeitzeugen oder Angehörigen. Sie haben dabei die Möglichkeit zu bereits im Vorfeld festgelegten Fragen und Themengebieten mit den Zeitzeugen oder Angehörigen zu sprechen. Der zweite Teil kann an einem anderen Tag oder nach einer Pause am gleichen Tag durchgeführt werden. Das Angebot ist geeignet für die Jahrgangsstufen 8 bis 13 und für Schulklassen kostenfrei.