Aktuelles
An dieser Stelle berichten wir über die aktuellen Meldungen und Tätigkeiten rund um das Projekt „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“.
Protestschriften der Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus. Themenschwerpunkt der Ausstellung »Verfolgung und Widerstand der Zeugen Jehovas 1933 - 1945«
Die Zeugen Jehovas wurden im Nationalsozialismus bereits ab April 1933 schrittweise als Religionsgemeinschaft verboten. Sie versuchten sich dagegen beispielsweise mit großen Flugblattaktionen zu wehren. Da sie den Hitlergruß, den Eid auf Adolf Hitler sowie den Kriegsdienst ablehnten, waren sie schlimmsten Repressalien, KZ-Haft und strafrechtlicher Verfolgung ausgesetzt.
Die Ausstellung dokumentiert anhand von Abbildungen und Quellen die Geschichte der Verfolgung der Zeugen Jehovas. Das Stadtarchiv zeigt auf 16 Ausstellungstafeln den Themenschwerpunkt der Protestschriften. Die Ausstellung ist das Ergebnis einer Kooperation von Christoph Wilker mit dem NS-Dokumentationszentrum München und wurde erstmals 2018/19 dort gezeigt. Das Projektteam „Die Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“ hat sie um Schicksale von Zeugen Jehovas mit Bezug zu Ingolstadt ergänzt.
Die Ausstellung findet vom 07.07.2024 - 20.10.2024 im Foyer des Zentrums Stadtgeschichte Ingolstadt statt. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten des Stadtmuseums besucht werden.
Sonderausstellung Protestschriften der Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus.
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Eröffnung der Ausstellung "Protestschriften der Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus"
Film zur Eröffnung der Ausstellung im Barocksaal des Zentrums Stadtgeschichte am 07.07.2024. Jörg Dikomey (Kamera) und Wolfgang Roth (Filmbearbeitung). © Christoph Wilker
Das Ingolstädter Mahnmal
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Das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus und die Toten der Weltkriege in Ingolstadt
Der 2024 durch das Projektteam »Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt« und die GEPIXELT GmbH realisierte Film blickt zurück auf die Entstehungsgeschichte des Ingolstädter Mahnmals. Darüber hinaus informiert er über dessen aktuelle Nutzung und Wirkung.
Ausstellung "Unsere Menschen" - Sinti und Roma in Ingolstadt vor, während und nach der NS-Verfolgung
Die Ausstellung »Unsere Menschen« vom 22. Okotober 2023 bis 17. März 2024 im Stadtmuseum behandelt die Verfolgung der Sinti und Roma vor, während und nach dem Nationalsozialismus. Thematisiert wird der lange Weg zu einer Anerkennung des Völkermordes, der Kampf um Entschädigungsleistungen und gegen die polizeiliche »Sonderfassung«.
Auch die aktuelle Situation für Sinti und Roma in Europa, Deutschland und Ingolstadt wird hierbei beleuchtet.
Der nationalsozialistische Völkermord, der Umgang mit Sinti und Roma nach 1945 und antiziganistische Vorfälle der Gegenwart beeinflussen bis heute das Verhältnis zur Mehrheitsgesellschaft.
Diese Ausstellung möchte über die Geschichte von Sinti und Roma insbesondere während des Nationalsozialismus aufklären, Verfolgungsschicksale sichtbar machen und einen Beitrag für ein besseres Verständnis und mehr Respekt für Sinti und Roma leisten.
Mindestens 60 Sinti und Roma, die vor oder nach 1945 in Ingolstadt und Region gelebt haben, wurden Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung. Einige Biografien dieser Personen stehen exemplarisch im Mittelpunkt der Ausstellung und werden in Verbindung gesetzt zu historischen Ereignissen. Durch die Verknüpfung von Zeitgeschichte mit individuellen Schicksalen sollen Kontinuität und Systematik der Verfolgung und des nationalsozialistischen Völkermordes ebenso wie die »zweite Verfolgung« nach 1945 verdeutlicht werden.
In der Ausstellung und im Katalog werden neben bekannten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen wie Hugo Höllenreiner und Zilli Schmidt auch die Lebensgeschichten bislang unbekannter Sinti und Roma erstmals vorgestellt.
Die Biografien sind in Zusammenarbeit mit den Angehörigen entstanden.
In Kooperation mit dem Ingolstädter Sinti Kultur - und Bildungsverein e.V. und dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma Bayern e.V.
Führungen durch die Kuratorin Agnes Krumwiede in Begleitung durch wechselnde Angehörige werden jeweils an Sonntagen um 15:00 Uhr angeboten am 14. Januar, 28. Januar, 18. Februar, 25. Februar, 10. März und 17. März 2024.
Ausstellung »Sinti in der Frühen Neuzeit - Akzeptanz, Dissens und Kooperation«
Vom 2. Juli bis 13. August 2023 fand im Foyer des Zentrums Stadtgeschichte die Sonderausstellung »Sinti in der Frühen Neuzeit - Akzeptanz, Dissens und Kooperation«, konzipiert durch das Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma, statt.
Die Ausstellung auf acht Tafeln gab einen Einblick in die bis heute kaum bekannte Geschichte der Sinti und Roma in der Frühen Neuzeit (ca. 1500 bis 1800). Diese historische Phase ist wichtig für das Verständnis der Geschichte der Minderheit. Es wird deutlich, dass es keine strikte Trennung zwischen »Mehrheitsgesellschaft« und »Minderheit« gab. Vielmehr beschreiben vielfältige Formen von Akzeptanz, Dissens und Kooperation die Beziehungen zwischen Sinti und anderen gesellschaftlichen Akteuren.
Sonderausstellung »Sinti in der Frühen Neuzeit - Akzeptanz, Dissens und Kooperation«
Lehrkräftefortbildung. Geschichtskultur im Unterricht - Erinnern an NS-Verfolgte
In Kooperation mit dem Lehrstuhl Didaktik der Geschichte der LMU, dem Universitätsarchiv der LMU, der KZ-Gedenkstätte Dachau und dem Projekt „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“ wurde ein Fortbildungsprogramm entwickelt, dass neben einer Einführung in verschiedene Ausformungen der Geschichtskultur Impulse zur Arbeit mit Schülerinnen und Schülern gibt. Die Fortbildung fand im Zentrum Stadtgeschichte Ingolstadt statt.
Kooperationsprojekt mit der Audi Akademie zum Thema Ingolstadt im Nationalsozialismus
Bereits im Oktober 2022 fand ein erster Pilot für eine dauerhafte Kooperation des Projekts und der Audi Akademie sowie der Gedenkstätte Flossenbürg statt. Ziel ist es, das Informationsangebot der Auszubildenden bezüglich der Zeit des Nationalsozialismus und die angebotenen Fahrten zu der Gedenkstätte Flossenbürg um ein Modul mit Fokus auf Ingolstadt zu erweitern.
Bei einem eintägigen Seminar mit Theorie- und Praxisteil wird die Geschichte Ingolstadts als Standort der heutigen Audi AG sowie die Situation der Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt vermittelt. Fokus liegt dabei auf den verschiedenen Gründen der Verfolgung und den Opfergruppen. Dabei wird das Mahnmal und die Mahn- und Gedenkstätte im Luitpoldpark als Beispiel für das Gedenken vor Ort eingebunden.
Zukünftig soll dieses Angebot jedes Jahr bestehen und verstetigt werden. Auszubildende der Audi Akademie arbeiten zudem an einer mobilen Lerneinheit, die sich aus den Inhalten des Projekts speist. Anfang Juni 2023 wurde das Seminar mit zwei Terminen und insgesamt ca. 50 Teilnehmenden wiederholt.
Ausstellungskatalog »Schatten und Licht. Schicksale jüdischer Schauspielerinnen und Schauspieler am Stadttheater Ingolstadt«
Im März 2023 erschien der Katalog zur Ausstellung „Schatten und Licht. Schicksale jüdischer Schauspielerinnen und Schauspieler am Stadttheater Ingolstadt“. Die Ausstellung war von Oktober 2022 bis Februar 2023 im Oberen Foyer des Stadttheater Ingolstadt zu sehen. beschäftigt sich mit dem Schicksal von elf Schauspielerinnen und Schauspielern mit jüdischen Wurzeln. Die Biografien sind ebenso Teil der Ausstellung wie ein Abriss der Geschichte des Theaters in der NS-Zeit sowie die Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus durch den Intendanten des Stadttheaters Ernst Seiltgen (von 1973 bis 1994 Intendant in Ingolstadt) und seinem Mitstreiter und Chefdramaturgen Wolfgang Krebs.
Der Katalog hält diese Forschungsergebnisse dauerhaft fest. Er wurde von Katrin Busching gestaltet, Herausgeber sind Janina Rummel und Lutz Tietmann, Projektteam „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“.
Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus 2023 im Apian-Gymnasium
Die Stadt Ingolstadt führt seit 1998 jeweils am Gedenktag der Befreiung des KZ Auschwitz - am 27. Januar 1945 - in Zusammenarbeit mit Jugendlichen aus unterschiedlichen Bildungseinrichtungen eine offizielle Gedenkveranstaltung durch. 2023 richtet diese das Apian-Gymnasium aus unter Leitung von Sandra Steinbach. Die Schülerinnen und Schüler haben sich intensiv mit dem Leben von Betroffenen befasst, die hier gelebt haben oder nach Ingolstadt verschleppt worden sind. Das Projekt hat bei der biographischen Recherche unterstützt.
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Begegnung mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der ersten und zweiten Generation der Sinti und Roma
Im Rahmen des Gedenktags an die Opfer des Nationalsozialismus begleitete das Projekt eine Veranstaltung des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Bayern e. V. und des Sinti Kultur und Bildungsvereins e. V., vertreten durch Roberto Paskowski. Janina Rummel stellte dabei das Projekt vor. Agnes Krumwiede stellte ihre Forschungsergebnisse zu Biografien betroffener Personen vor. Im Anschluss folgte eine Gesprächsrunde mit Angehörigen sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der ersten und zweiten Generation, moderiert von Thomas Höhne und Agnes Krumwiede.
Kooperation mit der Schülerakademie "Erinnerungskultur vor Ort"
Am 24. Januar 2023 besuchte die „Schülerakademie“, ein schulübergreifendes Projekt-Format, das Stadtmuseum. Thema des Projekts war „Erinnerungskultur vor Ort“. Dabei wurde das Projekt „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“ vorgestellt. Es folgte eine Übung zum Thema Recherche sowie ein Besuch der zeitgeschichtlichen Abteilung des Museums. Die Schülerinnen und Schüler fertigten einen Bericht dieses Besuchs zur eigenen Dokumentation an.
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Veranstaltung zum Jahrestag mit dem Deutschen Medizinhistorischen Museum
Der 18. Januar 1940 markiert mit dem ersten Transport chronisch kranker und behinderter Menschen von der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar in die Tötungsanstalt Grafeneck den Beginn der systematisch-industriellen NS-Krankenmorde. Seit 2020 wird an diesem Tag bundesweit dieser Opfergruppe gedacht. Am 18. Januar 2023 stellte das Projekt, vertreten durch Janina Rummel und Agnes Krumwiede, im Deutschen Medizinhistorischen Museum Ingolstadt die bisherigen Forschungsergebnisse zu den bisher bekannten Opfern aus Ingolstadt vor.
Übergabe eines Gedenkschildes für die jüdische Familie Weinberg
Am Dienstag, dem 18. Oktober 2022, wurde vor dem Haus an der Adresse Milchstraße 9 ein Gedenkschild für die jüdische Familie Weinberg übergeben. Die Familie hatte bis zu den Novemberpogromen 1938 in Ingolstadt gelebt.
Das Schild ist ein Produkt einer Kooperation des Projekts „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“ des Stadtarchivs und des Gnadenthal-Gymnasiums.
Ruben Wind, Sohn von Edith Wind, geborene Weinberg, nahm Anfang 2021 Kontakt zur Stadt Ingolstadt und dem Projekt „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“ auf. Anlass war der Wunsch der Familie, in der Geburtsstadt der Mutter öffentlich ein Zeichen für das Gedenken an die Familie Weinberg zu setzten. Gemeinsam mit Markus Schirmer, Lehrkraft des Reuchlin Gymnasium sowie dem Gnadenthal Gymnasium wurde dies in enger Abstimmung mit Ruben Wind und den weiteren Angehörigen der Familie umgesetzt. Die Aufnahmen auf dem Gedenkschild stammen aus dem Familienbesitz. Ruben Wind und seine Frau Cynthia reisten für die Übergabe aus den USA nach Ingolstadt an und wohnten der Zeremonie bei.
Beitrag von tv.ingolstadt zur Gedenktafel in der Milchstraße
Ausstellung »Schatten und Licht«
Vom 7. Oktober 2022 bis 3. Februar 2023 ist die Ausstellung „Schatten und Licht – Schicksale jüdischer Schauspielerinnen und Schauspieler am Stadttheater Ingolstadt“ in Kooperation mit dem Stadtarchiv Ingolstadt im Foyer des Stadttheaters zu sehen.
Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem Schicksal von elf Schauspielerinnen und Schauspielern mit jüdischen Wurzeln. Die Biografien sind ebenso Teil der Ausstellung wie ein Abriss der Geschichte des Theaters in der NS-Zeit sowie die Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus durch den Intendanten des Stadttheaters Ernst Seiltgen (von 1973 bis 1994 Intendant in Ingolstadt) und seinem Mitstreiter und Chefdramaturgen Wolfgang Krebs. Deren Spielpläne waren mutig und legten den Finger in die Wunden, die der Nationalsozialismus auch in Ingolstadt gerissen hatte. So geht das Augenmerk auf das Licht der Aufklärung dieser dunklen Schattenseiten Deutschlands und Ingolstadts über.
Weitere Informationen und Führungstermine unter:
Übergabe zweier Gedenkschilder für die jüdischen Familien Sonn und Hermann
Am 23. August 2022 wurden für die jüdischen Familien Sonn und Hermann zwei Gedenkschilder an ihren ehemaligen Wohnorten in Ingolstadt übergeben. Beide Familien haben lange in Ingolstadt gelebt und wurden 1938 durch die Verfolgung der Nationalsozialisten vertrieben. Zahlreiche Familienangehörige wurde Opfer des Holocaust.
Die Schilder wurden an der Ziegelbräustraße 2 (ehemaliger Wohnort der Familie Sonn) und an der Donaustraße 6 (ehemaliger Wohnort der Familie Hermann) temporär angebracht, um den Familien öffentlich zu gedenken. Entstanden sind die Schilder in einer Kooperation des Projekts „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“ und des Reuchlin-Gymnasiums, wo bereits 2019 Schülerinnen und Schüler begannen, die Schicksale ehemaliger jüdischer Schüler des damaligen Humansistischen Gymnasiums zu recherchieren. Unter ihnen waren auch Max Sonn und Kurt Hermann, die beide durch Flucht die Verfolgung der Nationalsozialisten überlebten.
Die Angehörigen der Familien besuchten in den folgenden Wochen Ingolstadt. Charlotte Janis, Tochter von Kurt Hermann, und ihr Partner Dick Grosswald besichtigten Anfang September das Gedenkschild ihrer Familie. Anfang Oktober besuchten Helen und Elroy Dimson die Geburtsstadt von Max Sonn, Helens Vater. Beide Besuche wurden durch Bürgermeisterin Dr. Deneke-Stoll im Namen der Stadt Ingolstadt empfangen.
»Eine Begegnung mit Zilli Schmidt«
Am 14. Juli 2022 wurde in einer Veranstaltung des Ingolstädter Sinti Kultur- und Bildungsvereins in Kooperation mit dem Projekt „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“ des Stadtarchivs die Verfolgung der Sinti und Roma anhand der Biografie von Zilli Schmidt thematisiert. Zilli überlebte die Verfolgung durch die Nationalsozialisten.
Die Schülerinnen und Schüler der Q11 des Gnadenthal-Gymnasiums lauschten Agnes Krumwiede (freie Mitarbeiterin u.a. für die NS-Opfergruppe der „Sinti und Roma“ am Projekt „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“), die über das Schicksal von Zilli Schmidt berichtete. Zilli besuchte bis 1939 die Gnadenthal-Volksschule. 1943 wurde sie in das KZ Auschwitz deportiert, wo viele ihrer Familienangehörigen ermordet wurden. Bei einer Gesprächsrunde mit Roberto Paskowski (Vorsitzender des Sinti Kultur- und Bildungsvereins Ingolstadt e.V.) wurde die aktuelle Situation der Sinti und Roma diskutiert. Begleitet wurde die Veranstaltung musikalisch durch eine Gruppe Schülerinnen und Schüler sowie durch eine Lesung aus Zillis Biografie durch die Schauspielerin Olivia Wendt.
Vorträge von Ernst Holzer (12.05.2022)
Am 12. und 13. Mai 2022 referierte der Psychiater und Psychoanalytiker Dr. Franz Holzer zu dem Thema „Ernst Holzer und die seelischen Folgen von Verfolgung und KZ für die Betroffenen und ihre Familien“ in Ingolstadt. Er ist Nachfahre eines jüdischen Großvaters, David Holzer, der über 30 Jahre in Ingolstadt geschäftlich tätig war. Sein Vater Ernst Holzer, gebürtiger Ingolstädter, war Mitwisser der „Weißen Rose“ und in den KZs Dachau und Buchenwald inhaftiert.
Am 12. Mai sprach er im Rahmen einer Kooperation des Historischen Vereins Ingolstadt und des Forschungsprojekts im Barocksaal des Stadtmuseums. Er referierte seine persönliche Familiengeschichte mit seinen Erfahrungen aus Interviews mit Verfolgten, aus psychotherapeutischen Behandlungen der 2. Generation sowie mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die über die seelischen Folgen der Verfolgung für die Verfolgten selbst und für deren Kinder vorliegen. Am 13. Mai wiederholte Dr. Holzer seinen Vortrag vor den Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse des Reuchlin-Gymnasiums – der ehemaligen Schule seines Vaters. Die Organisation wurde von Markus Schirmen, Lehrkraft des Reuchlin-Gymnasiums, übernommen.
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Projektwoche in der Gebrüder-Asam-Mittelschule
Eigentlich empfiehlt der Lehrplan der 9. Klassen der Mittelschulen für das Schuljahr eine Fahrt in eine Gedenkstätte wie das Konzentrationslager Dachau. Da dies wegen der Pandemie nicht möglich war, organisierte Stefan Zieglmeier, Lehrer an der Gebrüder-Asam-Mittelschule, gemeinsam mit dem Projektteam „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“ einen Besucher der Mahn- und Gedenkstätte im Luitpoldpark. Das Projektteam des Stadtarchivs besuchte zwischen dem 4. Und 8. April 2022 alle neunten Klassen der Gebrüder-Asam-Mittelschule im Unterricht. Dort erhielten die Schüler Informationen über das Leben in Ingolstadt im Nationalsozialismus und erarbeiteten gemeinsam mit den Referenten die verschiedenen Opfergruppen und die Gründe der Verfolgungen in der NS-Zeit. Im zweiten Teil ging es in den Luitpoldpark, wo sich die Klassen anhand von Fragebögen den einzelnen blauen Stelen und den durch sie stellvertretend dargestellten Opfergruppen näherten. Die Schüler waren zuvor von ihren Lehrkräften im Unterricht auf die Projektwoche vorbereitet worden.
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Walk&Talk - Wir zeigen Haltung!
Im Zuge der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2022 war das Projekt „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“ Teil des Formats „Bewegt gegen Rassismus. WALK & TALK – Wir zeigen Haltung!“ am 18. März 2022. Durch das Projektteam wurde der Begriff des „nationalsozialistischen Rassismus“ anhand von beispielhaften Opferbiografien aus der Region beleuchtet. Der Vortag beinhaltete eine Präsentation im Barocksaal des Museums gefolgt von einer Ortsbegehung zu der ehemaligen Liebl-Klinik sowie zu dem ehemaligen Verlagshaus des „Donauboten“.
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Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus 2022
Die jährliche Gedenkveranstaltung wurde 2022 von der Staatlichen Berufsschule 1 konzipiert und organisiert. Durch die Schülerinnen und Schüler wurden vier Kurz-Biographien von Ingolstädter KZ-Überlebenden vorgestellt: Elsa Gunzenhäuser, Ernst Holzer, Hans Lutzenberger und Zilli Schmidt.
Die Schülerinnen und Schüler hatten sich im Vorfeld intensiv mit den vier Biografien beschäftigt. Die Lebensgeschichten sollten durch eine Inszenierung gewürdigt werden. Da die Live-Veranstaltung nicht stattfinden kann, wurden die geplanten Aktionen kurzerhand auf Video aufgenommen.
Durch das Video kann das Ergebnis der umfangreichen Vorbereitungen also doch noch gezeicht und der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus auch in diesem Jahr in würdiger Form begangen werden.
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Schüleraktion der BS I zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus 2022
Dieser Film setzt sich aus einem Grußwort des Oberbürgermeisters Dr. Christian Scharpf und einer Einführung durch den Schulleiter OStD Johannes Sommerer sowie der Inszenierung der Schülerinnen und Schüler zusammen.
Die Schülerinnen und Schüler haben sich mit vier Biografien von Ingolstädter KZ-Überlebenden beschäftigt, deren Lebensgeschichten in der Inszenierung dargestellt und gewürdigt werden.
Das Projekt „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“ hat zudem die vier Opferbiografien in Ausstellungsplakaten dargestellt, welche in der Schule aufgestellt wurden. Diese könne hier angesehen und heruntergeladen werden. Bei Interesse können die Ausstellungsplakate in Form von Roll-Ups auch von anderen Schulen ausgeliehen werden. Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.
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Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde
Der 18. Januar ist dem Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde gewidmet. Am 18. Januar 1940 fand die reichsweit erste Deportation der Gasmordaktion „T4“ von der „Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar“ bei München in eine zentrale Tötungsanstalt statt. Ein Opfer aus der Region Ingolstadt ist Jakob Schneeberger aus Kasing. Agnes Krumwiede hat für das Projekt „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“ seinen Lebensweg recherchiert und in diesem Dokument zusammengefasst.
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Ausstellung »KZ überlebt. Porträts von Stefan Hanke«
Von 9. November 2021 bis 27. März 2022 zeigte das Stadtmuseum Ingolstadt die Ausstellung „KZ überlebt. Porträts von Stefan Hanke“. Betreut wurde sie durch das Projekt „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“.
Wie lebten diese Menschen, die die Zeit in einem Konzentrationslager der Nationalsozialisten überlebte, mit den erlittenen physischen und psychischen Zerstörungen weiter? Diese Frage begleitete den Regensburger Fotografen Stefan Hanke, als er von 2004 an zehn Jahre lang Betroffene aufsuchte. In seinem Projekt KZ überlebt porträtierte er 121 von ihnen in sieben europäischen Ländern. Das Stadtmuseum Ingolstadt zeigte eine Auswahl von 52 Fotografien aus diesem Konvolut, darunter zwei Porträts von Ingolstädter Überlebenden.
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