Schmiede im Marieluise-Fleißer-Haus
Metallhandwerk in Ingolstadt
Das Metallhandwerk hat im Raum Ingolstadt eine besonders lange Tradition. Schon in keltischer Zeit wird entlang der Donau, im Donauried, Donaumoos, Feilenmoos und bei Kelheim, Eisen gewonnen. Im Oppidum von Manching wird es massenhaft und auf hohem Niveau verarbeitet. Die lokalen Rohstoffvorkommen spielen allerdings im 13. Jahrhundert für die junge Stadt Ingolstadt keine Rolle mehr. Das Eisen kommt nun aus der Oberpfalz und der Steiermark. Im späten Mittelalter erreicht das Handwerk in der Herzogsstadt einen ersten Höhepunkt. Aus dieser Zeit sind vor allem qualitativ hochwertige Töpfereierzeugnisse überliefert, die nachweislich aus Ingolstadt stammen, auch aus dem Fleißerhaus. Mit dem Dachstuhl des Ingolstädter Liebfrauenmünsters ist ein großartiges Beispiel der spätmittelalterlichen Zimmermannskunst erhalten geblieben.
Im 19. Jahrhundert ist das Militär wichtiger Auftraggeber und Abnehmer für zahlreiche Handwerke. Denn die einzelnen Truppenteile mussten sich um die Deckung ihres Bedarfs selbst kümmern. Erst in den 1880er Jahren wird Ingolstadt zur Industriestadt. Als Rüstungszentrum deckt die Stadt große Teile des Bedarfs der bayerischen Armee. Die nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg erzwungene Umstellung auf Zivilproduktion verläuft schließlich erfolgreich. Ingolstadt wird nach dem Zweiten Weltkrieg zur modernen Industriestadt und zum Hochtechnologiestandort.