Inhalt

Schatten und Licht. Schicksale jüdischer Schauspielerinnen und Schauspieler am Stadttheater Ingolstadt

Am 7. Oktober 2022 feiert das Stück »Requiem« des israelischen Autors Hanoch Levin im Kleinen Haus des Stadttheaters seine deutschsprachige Erstaufführung. Levin (1943 - 1999) war ein gefeierter, aber auch unbequemer und streitbarer Autor. Heute gehören seine Stücke zum Kanon in Israel.

Die Beschäftigung mit diesem Autor führte zu der Frage nach dem Schicksal von Ensemble-Mitgliedern des Theaters in Ingolstadt von den 1920er Jahren bis 1945. In Zusammenarbeit zwischen dem Stadttheater und dem Projekt »Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt« des Stadtarchivs wurden insgesamt elf Schicksale von Schauspielerinnen und Schauspielern mit jüdischer Herkunft recherchiert. Die Leidenswege sind bedrückend und mahnen uns heute Lebenden, dass sich diese Zeit niemals wiederholen darf; angesichts beunruhigender politischer Tendenzen eine Mahnung von erschreckender Aktualität.

Die Biografien sind ebenso Teil der Ausstellung wie die Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus durch den Intendanten Ernst Seiltgen (von 1973 bis 1994 Intendant in Ingolstadt) und seinen Mitstreiter und Chefdramaturgen Wolfgang Krebs. Deren Spielpläne waren mutig und legten den Finger in die Wunden, die der Nationalsozialismus auch in Ingolstadt gerissen hatte. Die Aufarbeitung erfolgte durch die Dramaturgin, damalige Mitstreiterin und Kulturjournalistin Dr. Isabella Kreim. So geht das Augenmerk auf das Licht der Aufklärung dieser dunklen Schattenseiten Deutschlands und Ingolstadts über.

Die Ausstellung findet im Oberen Foyer des Stadttheaters statt und ist während der regulären Öffnungszeiten des Theaters bis zum jeweiligen Vorstellungsende zu besichtigen.

Beginn:

Datum: 07.10.2022

Ende:

Datum: 03.02.2023

Ort:

Stadttheater Ingolstadt, Oberes Foyer

Preis:

kostenfrei

Termin exportieren

Kostenlose Führungen:

Sonntag, 22. Januar 2023, 14:00 Uhr

Information finden sich ebenfalls auf der Webseite des Stadttheaters Ingolstadt.

Zum Forschungsprojekt Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt.


Eindrücke der Vernissage