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Koproduktion mit den Salzburger Festspielen: "INGOLSTADT"

Bild vergrößern: Ingolstadt 2022 Probenfoto: Maximilian Pulst (Korl), Ivo van Hove (Regie), Lilith Häßle (Berta)
Ingolstadt 2022 Probenfoto: Maximilian Pulst (Korl), Ivo van Hove (Regie), Lilith Häßle (Berta) © SF / Matthias Horn

In einem groß angelegten Projekt nimmt sich der international akklamierte Regisseur Ivo van Hove des dramatischen

Schaffens von Marieluise Fleißer (1901–1974) bei den Salzburger Festspiele 2022 an. In ihren beiden bekanntesten Stücken, Fegefeuer in Ingolstadt und Pioniere in Ingolstadt – sowie in mehreren Erzählungen und dem Roman Eine Zierde für den Verein – schuf Marieluise Fleißer seit Mitte der 1920er-Jahre weniger ein Porträt ihrer Heimatstadt als vielmehr einen Kosmos der katholischen Provinz aus der Sicht einer jungen, „verlorenen“ Nachkriegsgeneration. Die alltägliche Gewalt, die sie in ihren Werken beschreibt, findet gleichsam legitimiert und unter den Maskeraden der Religion, der Familie, der militärischen Ordnung, der Sexualität statt und findet ihren Ausdruck häufig in rituellen Formen.

Bild vergrößern: Ingolstadt 2022 Probenfoto: Dagna Litzenberger Vinet (Alma), Marie-Luise Stockinger (Olga), Ensemble
Ingolstadt 2022 Probenfoto: Dagna Litzenberger Vinet (Alma), Marie-Luise Stockinger (Olga), Ensemble © SF / Matthias Horn

Marieluise Fleißers Medium ist ihre einzigartige Sprache, die mit Knappheit, Expressivität und unbarmherziger Präzision ihr singuläres dramatisches Werk begründet. Die literarischen Größen ihrer Zeit, Bertolt Brecht und Lion Feuchtwanger, waren sowohl „Mentoren wie Diktatoren ihrer beginnenden Karriere“, die in den 1970er-Jahren durch viele Neuinszenierungen und Verfilmungen großen Aufschwung erhielt und sie endlich als große europäische Autorin des 20. Jahrhunderts positioniert hat.


Premiere ist am 27. Juli auf der Perner-Insel, Hallein.