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Marieluise-Fleißer-Archiv

Der Nachlass Marieluise Fleißers

Mit der Übergabe des Nachlasses von Marieluise Fleißer an die Stadt Ingolstadt 1978 durch deren Neffen und Nachlassverwalter Klaus Gültig wurde der Grundstein für das Marieluise-Fleißer-Archiv gelegt. Das literarische Depositum stellt einen bedeutenden Bestandteil des Stadtarchivs Ingolstadt dar.

Das Archiv

Auf nahezu 15 laufenden Regalmetern erstrecken sich neben den verschiedenen Fassungen der Fleißerschen Werke, Briefe, Zeitungsausschnitte mit ihren Erzählungen oder Rezensionen ihrer Werke, Theaterplakate und -programmhefte, Fotografien wie auch Dokumente aus dem persönlichen Bereich und Bücher der Schriftstellerin. Eher selten sind handschriftliche Aufzeichnungen Marieluise Fleißers. Sie beschränken sich auf Geschäftspflichten, Kochrezepte, Anleitungen für Tätigkeiten im Haushalt oder zur Bedienung von Maschinen sowie Tagebücher über die Reise nach Andorra 1930 und den Aufenthalt als Ehrengast in der Villa Massimo in Rom 1966. Das Gros der Überlieferung besteht aus Typoskripten, d.h. maschinengeschriebenen Dokumenten. Die Palette der Bilddokumente umfasst Privataufnahmen sowie Originale von renommierten FotosgrafInnen, vornehmlich aus den Berliner Erfolgsjahren und der Zeit des Comebacks von den 50er Jahren bis zum Tod, Fotografien von Theateraufführungen und Fernsehberichten, Bilder der Familienmitglieder, Aufnahmen von Zeitgenossen und Weggefährten. In nahezu 100 Ordnern verbirgt sich die Fleißer-Dokumentation, anhand derer seit dem Tod der Schriftstellerin der Nachlass inhaltlich ergänzt wird durch Zeitungsartikel, Theaterprogramme, Hinweise auf wissenschaftliche Arbeiten sowie Druckwerke und Zeugnisse zu ihrem Leben und Werk. Die umfangreiche Plakatsammlung besteht aus raffiniert gestalteten Motiven, die Theateraufführungen, Ausstellungen oder Veranstaltungen im Literaturbetrieb ankündigen.

Die Privatbibliothek von Marieluise Fleißer

Fleißers Privatbibliothek umfasst mehr als 500 Bände. Darunter finden sich Klassiker von Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich von Kleist, Friedrich Dürrenmatt und Ernest Hemingway, aber auch zahlreiche Biographien, Handbücher und Abhandlungen zu verschiedenen Themen, die Marieluise Fleißer für ihre Stücke und Erzählungen nutzte. Der große Personenkreis, zu dem sie Beziehungen hatte, spiegelt sich ebenfalls im Buchbesitz wider. Autoren wie Joseph Breitbach, Hermann Kesten, Erich Kuby und viele mehr reihen sich in den Regalen aneinander.